Premiere 18.01. 2020
© Miriam Möller-Wieland
von Magnus Reitschuster nach Rudyard Kipling
Regie: Jürg Schlachter, Kostüme: Miriam Möller-Wieland
mit Johannes Fast, Andreas Kunz, Mark Harvey Mühlemann, Werner Hahn,
Samira Vinciguerra, Torben Föllmer, Pascal Averibou und Steffen Lehmitz
Spieldauer: ca. 2:15 h, eine Pause
Zum Stück:
1894 und 1895 veröffentlichte der britische Schriftsteller Rudyard Kipling seinen monumentalen Roman „Das Dschungelbuch 1 & 2“. Darin erzählt er in verschiedenen Geschichten vom Verhältnis Urwald und Dorf, Tier und Mensch. Insbesondere drei dieser Geschichten über den Jungen namens Mogli wurden in den 60er Jahren in einer stark verfremdeten und kindgerechten Variante durch einen Zeichentrickfilm von Walt Disney populär. Auch heute noch richten sich viele Adaptionen von Kiplings Werk an Kinder und beschränken sich auf die Abenteuer Moglis und seiner Freunde.
Dabei sind es vor allem auch die darin enthaltenen politischen und ökologischen Aspekte, die den Roman auch für Erwachsene interessant machen. Im Apollo wird dieses erstaunlich heutige Werk nun erstmals in drei Akten als ökologische Parabel auf die Bühne gebracht. Es ist mehr als das bekannte „Dschungelbuch“, aber im zweiten Akt der Trilogie wird auch dieses beliebte Kindermärchen erzählt.
Die „Dschungel-Trilogie“ von Magnus Reitschuster handelt vor allem von dem Mann namens Mogli und spielt kurz nach der von Mahatma Gandhi erkämpften Unabhängigkeit. Da sich die britischen Kolonialherren aus Indien zurückziehen, müssen die Machtverhältnisse neu geordnet werden – so auch im Dorf am Rande jenes Dschungels, in dem Mogli einst aufwuchs. Insbesondere das Amt für Dschungelschutz und Waldwirtschaft muss neu besetzt werden. Der scheidende britische Amtsinhaber schlägt Mogli als seinen Nachfolger vor, der nun als Wildhüter bei den Menschen lebt. Die Dorfbewohner sind dem „Wilden“ gegenüber jedoch misstrauisch – zu lange war er im Dschungel. Während der Brite die Hoffnung hegt, der junge Mann könne diese unterschiedlichen Welten – Dschungel und Dorf, Ökonomie und Ökologie – miteinander versöhnen, möchte der einflussreiche Großjäger Buldeo die Macht an sich reißen. Der Mann namens Mogli bleibt überall Außenseiter – den Tieren ein Mensch, den Menschen ein Tier.